Tell Halaf Grabungsprojekt
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Grabungsstelle A

Raphaela Heitmann, M.A.

West-Palast
Während der Altgrabungen wurden die Untersuchungen an der Rückfront des West-Palastes in einer ca. 10 m breiten Sondage entlang des gesamten Gebäudes durchgeführt. Ein dabei entdecktes Gebäude (in den aktuellen Grabungen mit A 7 bezeichnet) südlich der Südost-Bastion wurde damals nur zum Teil ergraben. Während der letzten Grabungskampagne 2008 konnte bereits festgestellt werden, dass dieses Gebäude (A 7) eine ältere Bebauung (A9) schneidet. Von dieser wurden die Mauern teilweise bis auf die unterste Ziegellage abgetragen, um darauf schließlich die neuen Mauern von A 7 zu errichten (Abb. 1-2).
Von beiden Bauwerken konnten bislang noch keine Fußböden mit entsprechenden Inventaren freigelegt werden. Um mehr über die Funktion und besonders auch die genauere zeitliche Einordnung zu erfahren, wurden in der Kampagne 2009 die Areale daher weiter nach Süden in die noch nicht von M. v. Oppenheim ausgegrabenen Bereiche erweitert.
Dabei wurden in diesem Jahr zunächst jüngereisenzeitliche Baustrukturen und Gruben freigelegt. Dazu gehört eine über die Keramik und die Kleinfunde (z.B. Bronzemünze und Amphorenhenkel mit Inschrift) in die hellenistische Zeit datierende Grube.

Lehmziegelterrasse
Im Bereich der Lehmziegelterrasse konzentrierten sich die Untersuchungen auf die Nordhälfte des Areals 6807 und das Areal 6907. Es zeigte sich, dass besonders der Bereich des Areals 6907 durch mehrere jüngere Gruben gestört ist. Die Grabungen bestätigten die Vermutung des Vorjahres, dass das hellenistische Gebäude A 3 sich weiter nach Norden ausdehnt. Zwei weitere Räume, deren Fußböden partiell noch Kieselpflaster aufweisen, konnten festgestellt werden. Ein Türdurchgang, der diese beiden Räume (AC und AD) im nördlichen Teil miteinander verbunden hat, ist durch eine große Grube gestört. Die westliche Begrenzung ist wie in Areal 6806 durch die große Nord-Süd-Sondage der Altgrabungen verloren gegangen. Eine östliche Begrenzung des Gebäudes konnte noch nicht festgestellt werden.

Auf bislang kleiner Fläche konnte in Areal 6907 unter dem Fußboden des hellenistischen Gebäudes A 3 (Raum AD) das Niveau des assyrischen Hauses A 1 erreicht werden. Freigelegt wurde ein Teilstück einer west-östlich ausgerichteten Mauer und nördlich davon eine anschließende Begehungsfläche. Darauf fand sich wie auch in den anderen Räumen ein reiches Keramikinventar. An Kleinfunden konnte nur das Fragment einer Fibel geborgen werden.

1Ältere eisenzeitliche Baustrukturen vor dem Fundament der Südostbastion des West-Palastes (Foto: L. Simons)
2Pflaster aus hellenistischer Zeit in den Grabungsarealen südlich des Fundamentes des West-Palastes (Foto: L. Simons)